Wanderungen

Troodos-Ausläufer


trockenen Fußes über ozeanische Kruste


Die Troodos-Gebirgsausläufer reichen im Nordwesten bis hinunter zur Küste und bilden den Paphos-Wald – Heimat des zyprischen Wildschafs. Berg und Meer werden in dieser Küstenlandschaft vereint und verleihen ihr einen ganz besonderen Charme. Vielfach findet sich hier die für diese Höhenlage typische Kiefer, die Pinus brutia, die mit ihrem lichten, frühlingshaften Grün einen interessanten Kontrast zum tiefblauen Meer bildet. Das Gestein ist vulkanischen Ursprungs und – eine große Seltenheit – an Land gegangenes Bruchstück ehemaliger ozeanischer Kruste, Ophiolith genannt. Es bietet Einblicke in die komplexe geologische Genese der Insel, die ihre Anfänge vor 90 Mio. Jahren im Tethysmeer hatte. Bemerkenswert – auch die Inselgöttin wurde aus dem Meer geboren.

An die Troodos-Ausläufer schließen sich im Hinterland von Pafos die mächtigen Sedimentgürtel an. Der Weingott Dionysos liebt diese Böden und die hier gekelterten Weine erweisen Zypern als der Wiege des Weinanbaus im gesamten Mittelmeerraum alle Ehre.

Ein weitverzweigtes Netz aus Forst-, Wald- und Feldwegen, Feuerschneisen und alten Pfaden bilden ein großartiges Angebot für Wanderfreuden.

Zypern, Karte, Troodos


Kinousa

Auf alten Kupferwegen


Hoch über dem Zentrum der Bucht, beim kleinen Dorf Kinousa, starten wir auf einem Forstweg in den zyprischen Nadelwald hinein. Wir passieren verlassene Minengänge, Zeugen der langen, mehrtausendjährigen Geschichte des Kupferabbaus. Interessant – der Name Kupfer stammt vom Inselnamen Kypros (Κύπρος), lat. cuprum, ab.
Vorbei an eindrucksvollen Formationen von Kissenlava und Ganggestein, Teile ehemaliger ozeanischer Kruste, geht es zunächst gemächlich auf idyllischen Waldwegen entlang. Begleitet von duftenden Pflanzen wie Lavendel beginnt der Anstieg mit teilweise steilen Abschnitten über die Feuerschneise.
Der Weg bietet Panoramasicht aus Vogelperspektive über die gesamte Bucht und führt uns schließlich wieder ins Dorf hinunter.



Pano Gialia

Rund um das Tal


Östlich von Polis wandern wir rund um das fruchtbare Tal eines ehemals türkisch-zyprischen Dorfes und beginnen unsere Wanderung oberhalb einer alten Wassermühle, die von vergangenen Zeiten erzählt. Der Pfad führt entlang eines alten Bewässerungsgrabens aus der britischen Kolonialzeit hinauf auf den Forstweg des Pafos-Waldes.
Mit Panoramablicken hinunter ins Tal von Gialia und die Chrysochous-Bucht wandern wir zwischen Kiefern durch eine reiche Vegetation mit heimischen und endemischen Pflanzen. Weiter abwärts geht es in ein kleines Flussbett gesäumt von Zitrusplantagen. Mit etwas Glück begegnet uns unterwegs das scheue, endemische Mufflon, ein Wildschaf, das größte* endemische zyprische Säugetier.

*Dennoch passt es in jede Geldbörse – schauen wir mal auf die Rückseite der kleinwertigen zyprischen Euro-Cents-Münzen.



Pomos

Hoch über der Goldbucht


An der östlichen Flanke der Chrysochous-Bucht, vorbei an Zitrus- und Mandelbäumen, führt der Weg hinauf in den Pafos-Wald. Mit atemberaubenden Blicken auf die Bucht und die Akamas-Halbinsel erreichen wir unseren Rastplatz auf 580m, dem höchsten Punkt unserer Tour.
Ein vergessener Forstweg führt uns tiefer in den Wald hinein und bietet weite Ausblicke auf die vor uns liegenden bewaldeten Hügel und einen idyllisch gelegenen Stausee – eine besondere Augenweide und Wasservorrat für die heißen Sommermonate.
Der Abstieg erfolgt über eine Feuerschneise mit teilweise steilen Abschnitten und ermöglicht Panoramablicke auf das offene Meer und das kleine Fischerdorf Pomos.

Die kreuzförmigen Figurinen aus der Kupfersteinzeit sind Zeugen eines frühen Fruchtbarkeitskultes auf der Insel. Das Idol, das heute die zyprischen Euro-Münzen schmückt, ist im Dorf Pomos gefunden worden und wird Lady von Pomos genannt.



Pelathousa

Zwischen Berg und Meer


Das kleine Dorf Pelathousa oberhalb der Bucht von Polis begrüßt uns mit seiner alten Moschee – Startpunkt für unsere Wanderung. Auf einem schmalen Pfad mit Blick auf eine seit den Endsiebzigern stillgelegte Kupfermine erfolgt unser Anstieg, bis wir ein bewirtschaftetet Plateau erreichen. Der Weg ist gesäumt von den hochaufragenden Stängeln des gelbblühenden Riesenfenchels, von duftenden Kräutern wie Salbei, Majoran und Thymian – im Frühling auch von einer Vielfalt wilder Orchideen.
Mit einigen Ab- und Anstiegen geht es auf Forst- und Feldwegen durch das hügelige Ackerland mit Blick auf die gegenüber liegenden Bergdörfer der Troodos-Ausläufer. Auf unserem Rückweg erstreckt sich vor uns das Panorama des fruchtbaren Tals von Chrysochous mit dem drittgrößten Stausee der Insel hinweg bis zum Küstensaum und der äußersten Spitze der Akamas-Halbinsel.



Panagia

Durch die Weinberge


Eine eindrucksvolle Fahrt durch die Weinberge des Paphos-Distrikts führt hinauf ins Dörfchen Panagia, dem Geburtsort von Makarios III, einst Erzbischof und Staatspräsident Zyperns.
Von hier aus geht es mit einigen An- und Abstiegen durch die Weinfelder des nach dem Propheten Elias benannten Berges. Uns begleitet eine großartige Felslandschaft mit freiem Blick auf die Chrysochous-Bucht und die Troodos-Berge bis hin zum Olymp, dem höchsten Inselberg.
Mitten in dieser reizvollen Landschaft liegt das romantische Bergkloster Chrysorroyatissa und gibt Einblicke in den orthodoxen Glauben. Unsere Wanderung endet mit einer Besichtigung des Klosters und einer kleinen Probe des klostereigenen Weins.